Shanghai: Erstes Dorf aus einem 3D-Drucker
Quelle: www.3ders.org

Shanghai: Erstes Dorf aus einem 3D-Drucker

Vor etwas mehr als einem halben Jahr berichteten wir bereits über erste Konzepte, Häuser per 3D-Druck zu bauen: Contour Crafting. Dann, vor einigen Wochen, wurde eine Baustelle in Amsterdam präsentiert, auf der man den Bau bzw. Druck eines Hauses beobachten kann. Nun geht die Geschichte weiter. Auf www.iflscience.com wurde davon berichtet, dass die Firma WinSun Decoration Design Engineering Co in der Nähe von Shanghai ein ganzes Dorf gedruckt hat.

Die Firma hat über Jahre hinweg eine Methode entwickelt, mit der zehn Häuser in gerade einmal 24 Stunden gedruckt werden können. Die Methode ist jedoch anders als bei den bereits von uns präsentierten Projekten. Anstatt, dass ein ganzes Haus in einem einzelnen Druckverfahren errichtet wird, werden “handliche” Einzelteile produziert, die dann zu einem Haus kombiniert werden. Die Teile werden aus einer Mischung aus hochwertigem Zement, Bau- sowie Industrieabfällen gedruckt und mit Glasfasern verstärkt. Wer jetzt denkt, dass dies eine sehr platzsparende Methode ist, Häuser zu bauen, hat sich leider geirrt: Der Drucker misst 150x10x6 Meter und ist damit alles andere als klein.

Ein Haus ist gerade einmal in zweieinhalb Stunden fertig gedruckt. Es ist zwar deutlich kleiner als das, was wir als gemütliches Wohnhaus bezeichnen, es kostet aber auch nur ungefähr 5000 US-$. Das Programm, durch welche die Modelle für die Häuser erstellt werden, ist sehr simpel gefasst. Wichtige Sachen wie Fenster oder Leitungen lassen sich so individuell einplanen und verändern.

Ein Nachteil von Häusern aus 3D-Druckern ist der bereits beim Contour Crafting erwähnte Wegfall von Arbeitsplätzen in der Baubranche. Dieser ist jedoch in dem Fall etwas reduziert, da der Drucker nur die individuellen Bauteile für das Haus erstellt. Alles andere wie beispielsweise die eigentliche Konstruktion, das Verlegen von Leitungen und der Einbau von Fenstern und Türen bleibt weiterhin Aufgabe des Handwerks. Dies ist ein weiterer, nicht unwesentlicher Schritt in der Entwicklung von günstigen, bewohnbaren Häusern, der definitiv weiter beobachtet werden sollte.

Wie hat Dir dieser Beitrag gefallen?