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Ist Nachhaltigkeit mit 3D-Druckern gewährleistet?

Nach Meinungen von Professoren können 3D-Drucker in Zukunft die Nachhaltigkeit stark beeinflussen. Jährlich werden weltweit 300 Millionen Tonnen Plastik produziert, aber lediglich 10% davon recycelt. Viele Millionen Tonnen Plastik landen in unseren Ozeanen, doch was könnten 3D-Drucker daran verändern?

Drei gute Gründe für 3D-Drucker

Materialverschwendung

Beim 3D-Druck eines Objektes entsteht kaum Restmaterial. Bei dem Fused Deposition Modeling (FDM) Verfahren wird das Material schichtweise aufeinander getragen. Dabei entstehen keine Überreste. Das selektive Lasersintern (SLS) bestrahlt ein Gefäß mit pulverförmigen Stoff, der daraufhin verhärtet. Das restliche und unberührte Pulver kann weiter verwendet für andere Objekte.

Transport von Objekten

Der Transport von Produkten aus fernen Ländern führt zu enorme Kosten und CO2 Emissionen. Der eigene 3D-Drucker oder der 3D-Drucker aus der Nachbarschaft ermöglicht die lokale Produktion. Es müssen jedoch die Materialien (die Filaments) transportiert werden – oder lässt sich Plastik für den 3D-Drucker recyceln?

Recycling von Plastik für 3D-Drucker

Kunststoff kann grundsätzlich recycelt werden, doch gibt es dafür einige Hürden. So ist Kunststoff nicht sortenrein, das heißt, es besteht auf verschiedenen Farbstoffen, Weichmacher und weiteren chemischen Zusätze. Bei der Herstellung von den Filaments muss zusätzlich darauf geachtet werden, dass sich keine Luftblasen bilden. Können denn die gängigen Plastikfilaments ABS und PLA recycelt werden und sind die Rohstoffe umweltbewusst?

Filaments ABS und PLA – Recycling und Herstellung

ABS ist ein Kunststoff aus Erdöl und somit nicht biologisch abbaubar. Es kann jedoch sehr gut recycelt werden mit einem Reinheitsgrad von bis zu 99%.

PLA wird aus Maisstärke gewonnen und ist biologisch abbaubar. Dazu kann auch PLA-Material recycelt werden.

ABS und PLA können recycelt werden, doch gibt es auch Lösungen für den eigenen 3D-Drucker?

Recycling in den eigenen vier Wänden: Recyclebot & Filabot

Joshua Pearce von der Michigan Technology University hat seinen Recyclebot unter Open Source gestellt. Der Recyclebot ermöglicht den Anwendern das Recyceln von Plastik im eigenen Haus zu einem Filament für den eigenen 3D-Drucker. Joschua Pearce hat den eigenen Recyclebot getestet und kam zum folgenden Ergebnis: aus 20 Milchflasche lässt sich bis zu einem Kilogramm Filament verwerten. Ein Kilogramm Filament kostet im handelsüblichen Onlineshop etwa 30 Euro.

FilaBot ist ein weiteres Filament Extruder Projekt. Filabot kann auf der eigenen Firmenwebseite als Eigenbau-Kit oder bereits fertiggebautes Kit erworben werden.

Forschungsprojekt: 3D-Drucker mit Recycling-Funktion

Das Massachusettes Institute of Technology geht noch einen logischen Schritt weiter als der Recyclebot und Filabot. Das Forschungsprojekt hat einen 3D-Drucker mit Recycling-Funktion entworfen. Das nicht mehr benötigte Plastik wird als Filament verwertet und kann direkt zum 3D-drucken verarbeitet werden.

Nachhaltigkeit hat in der Gesellschaft einen zunehmend höheren Stellenwert und dementsprechend gibt es bereits einige Forschungsprojekte. Die ersten Schritte für das hauseigene Recycling mit 3D-drucken wurden gemacht.