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3D-Drucker, Hollywood und echte Wissenschaft

Konstantin Sutyagin / Shutterstock.com

Vor einiger Zeit lief Jurassic Park III (2001) im Deutschen Fernsehen – den durfte ich als Film- und Dinosaurier-Fan natürlich nicht verpassen. Billy, der Assistent des Protagonisten und Paläontologen Dr. Alan Grant, zeigt diesem zu Anfang seinen Fortschritt in der Erforschung des Sozialverhaltens der Velociraptoren. Er hat einen Schädel gescannt und in diesem eine außergewöhnliche Resonanzkammer entdeckt, welche er sogleich mittels eines “Rapid Prototypers”, genauer gesagt eines 3D-Druckers nachstellt. Rapid Prototyping ist ein Überbegriff für verschiedene Methoden, um anhand von Konstruktionsdaten Modelle zu erstellen. 3D-Drucker sind also auch ein Instrument dafür. Als Billy in das frisch erstellte Modell hineinbläst, erinnert sich Dr. Grant an die Erlebnisse aus den beiden Filmen davor, in denen er schon Begegnungen mit Velociraptoren hatte, die nicht sehr erfreulich waren.

Im Laufe des Films landen Billy, Dr. Grant und ein paar weitere Personen auf Isla Sorna, einer Nachbarinsel der aus Jurassic Park bekannten Isla Nublar. Auf dieser Insel wurden ebenfalls Dinosaurier gezüchtet, die Anlagen sind jedoch völlig zerstört und verwildert. Auch in diesem Film spielen Velociraptoren eine größere Rolle, sie tauchen immer wieder auf und versuchen ihre Eier zurück zu bekommen, die Billy aus einem Nest gestohlen hat. Am Ende kommt dann endlich die gedruckte Resonanzkammer zum Einsatz, mit welcher Dr. Grant sich und den anderen Überlebenden das Leben in letzter Sekunde rettet.

Der Schädel eines Velociraptors

Zeit für Klartext: Im Film werden Velociraptoren als extrem soziale Lebewesen dargestellt, die sich durch verschiedene Laute verständigen und so zum Beispiel Jagdstrategien entwickeln.

Fakt ist leider, dass bisher keine fossile Velociraptor-Gruppe und Resonanzkammer im Inneren des Schädels gefunden worden. Man kann also über das Sozialverhalten von Velociraptoren nur spekulieren. Jedoch haben die Produzenten mit der Resonanzkammer einen sehr interessanten Aspekt angesprochen: Wir wissen bereits, dass einige Tiere in koordinierten Gruppen jagen und sich auch mittels verschiedener Laute verständigen können, wie beispielsweise Wale und Delfine. Unter Krähen sollen sogar dialektische Unterschiede bestehen. Dieses Vorwissen könnte genutzt werden, um mit Hilfe von 3D-Druckern ähnliche Modelle des Laut-Systems der entsprechenden Tiere zu erstellen, mit welchen dann das Sozialverhalten effektiver analysiert werden kann.

Wäre es nicht interessant zu wissen, welcher Laut eine Krähe dazu bewegt, auf dem ausgestreckten Arm zu landen, wenn man sie im Garten sieht?