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3D-Druck im Bevölkerungsschutz

Rafael Angel Garcia Dobarganes @ shutterstock.com

Die Fußball-WM ist vorbei, Deutschland ist zum vierten Mal Weltmeister. Und wie die letzten Jahre auch, wurden die Siege der Nationalelf in groß angelegten Public-Viewing-Veranstaltungen bejubelt. Anlässlich dessen und den damit verbundenen Gefahren hat sich das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in der aktuellen Ausgabe ihres Magazins vollkommen auf das Thema “Sicherheit bei Großveranstaltungen” konzentriert.

In einem Artikel des Magazins wurde auch auf die umfangreichen Möglichkeiten aufmerksam gemacht, die 3D-Druck in diesem Zusammenhang bieten.

Planspiele für Ausbildung und Krisenstab

Bei der Feuerwehr und ähnlichen Verbänden wie dem Deutschen Roten Kreuz sind Planspiele im Maßstab einer Modelleisenbahn schon seit Jahren keine Besonderheit mehr. Die Auszubildenden können an diesen Modellen erste Schritte in Sachen Krisenreaktion üben und auch die erfahrenen Einsatzkräfte können sehr detailliert untersuchen, wie sich verschiedene (Re)Aktionen auf die Krise auswirken. Dabei können sie den Einsatz in bekanntem sowie unbekanntem Gebiet zumindest theoretisch trainieren.

Der Krisenstab ist bei Naturkatastrophen meist nicht vor Ort sondern befindet sich abseits. Dort können 3D-gedruckte Planspiele (in viel kleinerem Maßstab, damit eventuell auch eine ganze Stadt abgebildet werden kann) die Entscheidungsfindung bei Gefahren vereinfachen, da Schäden und Gefahrenpotential detaillierter und anschaulicher dargestellt werden können. 3D-Drucker könnten hier eine besondere Rolle spielen, wenn sie beschädigte Gebäude o.ä. entsprechend schnell drucken können.

Roboter und Bauteile

Stellen wir uns einmal vor, irgendwo auf der Welt hätte eine Naturkatastrophe für große Schäden gesorgt. Beispielsweise wurden durch ein Erdbeben einzelne elementare Teile einer großen Fabrik oder eines Kraftwerks beschädigt. Hier könnte 3D-Druck in der Form zum Einsatz kommen, dass entsprechende, meist maßgefertigte Teile schnell hergestellt und eingebaut werden können. So können größere Gefahren oder Schäden vermieden werden.

Anderes Szenario: Ein Atomkraftwerk ist beschädigt und das Gebiet um den Reaktor ist verstrahlt. Für die Erkundung des kontaminierten Bereichs werden Roboter eingesetzt, die mit verschiedenen Messinstrumenten und Kameras ausgestattet sind. Da diese Roboter recht teuer sind, könnten hier 3D-Drucker eine alternative Fertigungstechnik bieten. Materialkosten sind hierbei minimal und auch der Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen. Die so geschaffenen Roboter sind also viel günstiger und können nach der Benutzung (und eventuellen Beschädigungen) entweder entsorgt oder recyclet werden.

Humanitäre Hilfe

Ein weiteres Szenario: Ein Erdbeben, Hurrikan oder Tsunami haben in größeren Gebieten Hab und Gut der Bevölkerung zerstört. Neben Nahrungsmitteln und Medikamenten brauchen also viele Menschen möglichst schnell ein Dach über dem Kopf. Häuser per 3D-Druck zu bauen ist keine Science-Fiction mehr. Verschiedene Wissenschaftler weltweit haben sich schon mit der Frage auseinandergesetzt, wie man möglichst schnell und günstig ein Haus drucken könnte. Chinesische Forscher waren hierbei bisher am erfolgreichsten. Sie brauchten für ein einzelnes Haus gerade einmal zwei Stunden.

In einem Krisengebiet wie oben beschrieben, bleiben meist nur Trümmerteile von einem Haus übrig. Doch gerade das ist in diesem Kontext von Vorteil, da für den 3D-Druck von neuen Häusern eben diese Trümmerteile wieder verwertet werden können. So kann man weitere Zeit und Kosten sparen, die durch den Import von Baustoffen anfallen würden.