3D-Drucker werden die Medizin revolutionieren
© Kevin Gruppe

3D-Drucker werden die Medizin revolutionieren

Nicht nur die Wirtschaft beschäftigt sich mit den revolutionären Einsatzmöglichkeiten von 3D-Druckern, sondern auch die Medizin. Weltweit sind neue Fortschritte bei medizinisch gedruckten Produkten zu erkennen, doch bis 3D-gedruckte Organe, Implantate und Prothesen in den menschlichen Organismus eingesetzt werden können, bedarf es noch viel Forschung und Beachtung möglicher Nebenwirkungen.

Herzen aus 3D-Druckern

Experten rund um Dr. Stuart Williams von der Universität von Louisville sind der Meinung, dass ein menschliches Herz durch 3D-Druck bereits in den nächsten zehn Jahren möglich sein könnte, berichtet „Daily Mail“. Um ein menschliches Herz mithilfe eines 3D-Druckers herzustellen, werden lebende Zellen in Form und Größe angepasst. Die Herstellung würde dabei lediglich drei Stunden dauern und die Angst der Patienten, nicht rechtzeitig einen geeigneten Spender zu finden, würde der Vergangenheit angehören. Williams berichtet weiter, dass es bereits Studien gegeben hat, in denen Blutgefäße mit intaktem Blutfluss gedruckt werden konnten. Gedruckt könnte ein Herz entweder als Ganzes oder in mehrere Teile, die jedoch dann noch zusammengefügt werden müssten. Herzen aus 3D-Druckern können nach aktuellem Stand der Forschung nicht direkt nach dem Druck transplantiert werden. Grund hierfür: Muskeln, Blut und Gewebe müssen weiter reifen.

3D-gedruckte Hautstücke

Lothar Koch, Leiter der Biofabrication-Gruppe am Hannoverschen Laser Zentrum, hat bereits mit Kollegen aus Bindegewebs- und Keratinzellen Hautstücke drucken können. Die Hautstücke entsprechen noch keiner menschlichen und bedarf noch viel Arbeit, wie beispielsweise der Einbindung von Drüsen- und Immunzellen. Jedoch wurde die gedruckte Haut bereits an Mäusen getestet. Das Resultat: Haut und Maus haben positiv reagiert, und nach einiger Zeit sind bereits Blutgefäße eingewachsen, so Koch. Für die menschliche Transplantation bedarf es aber noch Blutgefäß-, Haarfollikel- und Schweißdrüsenzellen, um mit dem menschlichen Körper zu verwachsen.

Künstliche Gelenke aus 3D-Druckern

Der Spezialist für orthopädische Chirurgie in Bayern, Professor Markus Walther, interessiert sich vor allem um die Möglichkeit, 3D-Drucker bei gebrochenen Gelenken einzusetzen, da Ersatzteile nicht immer exakt auf die Bruchstelle passen, vor allem bei komplexen Brüchen. Die Forschung muss nun beweisen, inwiefern Ersatzteile künftig an die Patienten angepasst werden sowie welche Nebenwirkungen und Probleme auftreten können.

Es wird spannend bleiben, wie sich die Medizin in der Zukunft dem Thema 3D stellen wird. Schon heute ist es faszinierend, welche Möglichkeiten bereits am Anfang möglich sind. Die Forschung schreitet in diesem Segment rasend schnell voran, sodass die Vision bereits in zehn Jahren ein gedrucktes Herz zu implantieren nicht utopisch klingt.

 

 

 

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