Teil 2: Vom „Plug“ zum „Play“
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Teil 2: Vom „Plug“ zum „Play“

ODER: Was da noch so alles dazwischen liegt.

Nur vier Wochen nach der Bestellung wurde der 3D-Drucker angeliefert. Während man heute von den üblichen „Wald-und-Wiesen“-Druckern erwartet, dass sie eingesteckt werden und direkt funktionieren, muss der professionelle 3D-Drucker auf jeden Fall von einem Experten aus dem Herstellerunternehmen oder von Seiten des Händlers in Betrieb genommen werden.

Generell würde ich sagen, dass der Aufwand bei der Inbetriebnahme in etwa vergleichbar ist mit anderen digitalen Druckmaschinen wie beispielsweise einer HP Indigo oder Konica Minolta. Aber in jedem Fall einfacher als bei einer klassischen Offset-Druckmaschine.

Richtige Kalibrierung entscheidet

Bei der Einrichtung des 3D-Druckers entpuppte sich in unserem Fall die richtige Kalibrierung als das größte Problem. Der Drucker muss nämlich exakt die richtige Pulvermenge pro Druckschicht hinlegen. Andernfalls läuft das Pulver nach und nach über den Bauraum hinaus.

Da nach jeder Anpassung der insgesamt 5 Druckköpfe und 1520 Düsen erneut Drucktests gefahren werden mussten, bevor klar war, ob die Kalibrierung nun perfekt ist, kostete das richtig viel Zeit.

Stabile Netzwerkumgebung nötig

Parallel haben wir für den 3D-Drucker ein eigenes kleines Netzwerk eingerichtet. Die Druckdaten werden grundsätzlich aus der zugehörigen Druckersoftware von einem Rechner über das Netz an den 3D-Drucker übertragen. Wir wollten in jedem Fall sicherstellen, dass bei der Datenübertragung von größeren Datenmengen keine Kollision mit anderen Datenflüssen im Unternehmen stattfindet. Daher haben wir einen eigenen Rechner eingerichtet, der jetzt auch direkt neben der Druckmaschine steht und der – das ist das Entscheidende – über eine separate Netzwerkkarte mit der Druckmaschine verbunden ist.

Von der Anlieferung des 3D-Druckers bis zum Abschluss der Installationsarbeiten ist etwa ein Monat Zeit ins Land gegangen. Nach meiner Einschätzung brauchen wir dieselbe Zeit nun noch einmal. Und zwar, um ausführliche Tests zum Druckprozess selbst zu fahren, aber auch um einen stimmigen Workflow drumherum zu entwickeln, bevor wir mit den neuen Produkten und Leistungsangeboten auf unsere Kunden zugehen können.

Mein Fazit:
Plug & Play ist etwas anderes. Da wir aber in unserem Unternehmen in der Vergangenheit schon die Einrichtung verschiedenster Druckmaschinen – von der klassischen Offsetdruck- über die Digitaldruck- bis hin zur Foliendruckmaschine – begleitet haben, konnte uns das weder aus der Bahn noch aus dem Zeitplan werfen.

 

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