Von Gitarren über Autos bis hin zu Waffen und Sexspielzeug kann alles bereits gedruckt werden. Viel wurde bereits über die Objekte geschrieben, doch welche Anwendungsfälle bleiben bisher unbeachtet, obwohl sie das Potenzial haben sich auf dem Markt zu etablieren und möglicherweise die Welt ein bisschen besser zu machen?
Make-Up
Harvard Business School Absolventin und Seriengründerin Grace Choi hat auf der TechCrunch Disrupt in New York ihr neues Produkt vorgestellt: Mink. Der kleine 3D-Drucker hat das Potenzial die komplette Make-Up Industrie auf den Kopf zu stellen. Kosmetik kann sehr kostspielig sein, insbesondere wenn Mädchen noch viel experimentieren, welche Make-Up Farbe am besten zu ihnen steht.
Korallenriff
Weltweit geht der Bestand von den Korallenriffen rapide zurück aufgrund von menschlichem Eingriffen wie der Überfischung, Verschmutzung und der globalen Erderwärmung. Ozeanologen gaben an, dass im April 2007 weltweit etwa 20% der Riffe zerstört waren und weitere 50% ernsthaft gefährdet sind. Um das sterben der natürlichen Korallenriffe abzufedern, werden künstliche Korallenriffe erschaffen – mal mit mehr Erfolg (Verwendung von Riffballs) und mal mit weniger Erfolg (Fallbeispiel: Osborne-Riff).
Reef Arabia, eine Organisation bestehend aus nationalen und internationalen Meeresbiologen, designt, produziert und liefert 3D-gedruckte Riffs mit dem Ziel die zerstörten natürlichen Korallenriffs zu ersetzen und die Fischpopulation wieder steigern zu lassen. Die Riffs bestehen aus nicht-giftigem Sandstein und sollen den gleichen Effekt wie Riffballs haben.
Reef Arabia hat einige Riffs nach Bahrain geliefert. Das Video zeigt das Korallenriff nach 16 Wochen.
Häuser
„Contour Crafting“ ist ein ausgedachter Prozess vom Professor Behrokh Khoshnevis der University of Southern California. Contour Crafting soll ein 230 m² großes Haus mit Elektrizität und Wasserleitungen in 20 Stunden 3D-drucken können. Eine vollständige Nachbarschaft könnte innerhalb eines Monats gedruckt werden.
Besonders interessant ist die Möglichkeit für Slums und Katastrophengebiete. In Kürze könnte eine große Anzahl an Unterkünfte entstehen.
Biologische Zellen
Noch können keine vollständigen, implantierbare Menschenorgane 3D-gedruckt werden, aber in den Forschungslaboren macht man bereits große Schritte. Ohre und Lebergewebe wurden bereits in amerikanischen und chinesischen Laboren 3D-gedruckt. Darüber hinaus haben chinesische Forscher bereits Gewebe einer Niere 3D-drucken können. Amerikanische Forscher haben das Gewebe eines menschlichen Herzes gedruckt.
Prothesen
Prothesen kosten ein Vermögen, da sie individuell angefertigt werden müssen. Mick Ebeling und ein internationales Team von Maker haben sich zusammengeschlossen und das Projekt „Not Impossible Labs“ gegründet. Sie haben eine Armprothese erschaffen und die Datei frei zur Verfügung ins Netz gestellt. Dabei unterrichtet das Team im Sudan ein Team, die Prothesen selber anzupassen und zu drucken.
