Experten warnen vor Sexspielzeugen aus dem 3D-Drucker
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Experten warnen vor Sexspielzeugen aus dem 3D-Drucker

Bereits im Februar berichteten wir über Makerlove, ein Online-Portal für Sexspielzeuge aus dem 3D-Drucker. Das Prinzip ist, dass man sich ein digitales Modell eines Dildos oder ähnlichen Sexspielzeugs herunterlädt, das dann mit dem heimischen 3D-Drucker hergestellt werden kann. Die Vorteile liegen auf der Hand: mit ein bisschen Know-how lässt sich ein Unikat erstellen. Außerdem bleibt die Neuanschaffung vollkommen privat.

The Swirl Dildo - Quelle: Makerlove

Screenshot – The Swirl Dildo – Quelle: Makerlove

Nun wird jedoch vor der Herstellung solcher Spielzeuge gewarnt. 3D-gedruckte Spielzeuge, die in eine Körperöffnung eingeführt werden oder mit diesen in Kontakt kommen, können schlimme Folgen haben.

Kommen wir erst einmal zu den praktischen Aspekten und Gründen, warum ein 3D-gedruckter Dildo nicht unbedingt mit einem handelsüblichen Dildo mithalten kann: durch das additive Schichtverfahren, das dem 3D-Druck zu Grunde liegt, weist die Oberfläche kleine Kanten auf und fühlt sich sehr rau an. Das führt in einigen Fällen dazu, dass sich das Einführen solcher Spielzeuge sehr unangenehm anfühlt und zudem zu Verletzungen führen kann.

“3D-gedrucktes Sexspielzeug – Experten warnen vor dem Gebrauch.“

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Was dagegen hilft, ist das Schleifen der Oberflächen, um die Unebenheiten zu entfernen. Doch auch danach raten Experten von der Verwendung von 3D-gedrucktem Sexspielzeug ab. Die Begründung ist triftig: Trotz Schleifen bleiben winzige Poren im Material erhalten. Diese Poren können ein Schlupfloch für alle Bakterien sein, welche beim Liebesspiel mit dem Dildo in Berührung kommen. Handelsübliche Desinfektionsmittel reichen da leider nicht mehr aus, weswegen sich die Bakterien ungestört vermehren können. Die Folgen können bei mehrfacher Nutzung trotz penibler Desinfektion bakterielle Infektionen sein. Mal davon abgesehen, dass man sein Sexspielzeug nicht mit anderen teilen sollte, können zu diesen Infektionen auch allerlei Geschlechtskrankheiten wie Syphillis, Chlamydien oder auch eine HIV-Infektion dazu kommen.

Die Lösung des Problems ist relativ schlicht: Man sollte vor jeder Benutzung ein Kondom über das Spielzeug ziehen, so können Verunreinigungen vermieden werden. Eine andere Möglichkeit ist, statt des herkömmlichen Druckmaterials auf Acrylnitril-Butadien-Styrol zurück zu greifen. Dieser Kunststoff kann porenlos mit Silikon versiegelt werden.

Wird zur Universallösung - das Kondom

Wird zur Universallösung – das Kondom

Hinaus aus dem Schlafzimmer: auch auf gewöhnliche Spielzeuge können diese Gefahren zutreffen. Gerade kleinere Kinder nehmen ihr Spielzeug häufig in den Mund. Wenn das Kind das mehrmals mit dem gleichen Spielzeug macht, kann es ebenfalls zu Infektionen kommen. Man sollte also auch den 3D-Druck von Legosteinen noch einmal überdenken.

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