ODER: Warum die Kaufentscheidung nicht wirklich lange dauert.
Es gibt zwischenzeitlich eine große Bandbreite an 3D-Druckern auf dem Markt. Man sollte meinen, dass wir also zunächst mal mit der großen Qual der Wahl zu kämpfen hatten. Überraschenderweise war die Auswahl einer passenden Druckmaschine dann völlig unproblematisch und die Modellentscheidung schnell gefällt.
Das lag zu einem großen Teil natürlich daran, dass wir keinen „Home Printer“ für den Privatgebrauch gesucht haben, sondern uns ausschließlich unter den „Professional 3D Printers“ für den B2B-Bereich umschauen mussten. Dort wird zwar auch eine Vielfalt an 3D-Druckmaschinen angeboten, allerdings reduziert sich diese je nach geplantem Anwendungsszenario erheblich.
Die erste große Frage, die man sich stellen muss: Wollen wir Anschauungs- oder Funktionsmodelle produzieren?
- Funktionsmodelle werden in der Regel in nur einer Farbe produziert. Dafür ist bei Ihnen aber ein unterschiedlicher Härtegrad der Materialien entscheidend, müssen sie doch nachher widerstandsfähig genug sein, um als Bauteile im Arbeitseinsatz zu bestehen.
- Anschauungsmodelle hingegen setzen auf einen vollfarbigen Druck. Sie gelten als DIE Antwort auf zahlreiche Kundenbedürfnisse und transportieren beispielsweise Konzept- und Designideen oder Architekturmodelle schnell und auf beeindruckend anschauliche Weise.
Und genau hier, im vollfarbigen, fotorealistischen Motivdruck-Bereich, haben wir die unternehmerischen Anknüpfungspunkte für uns als Druckdienstleister gesehen. Die Technik, die für die Produktion derartiger Anschauungsmodelle benötigt wird, konnte nur ein Hersteller – 3D Systems – anbieten, der 3D-Druckmaschinen für diesen Anwendungsbereich allerdings in sechs verschiedenen Größen anbietet.
Am Ende war klar, dass es wegen des Anspruchs auf Vollfarbigkeit (CMYK), der benötigten Auflösung und Detailwiedergabe, der maximalen Größe der Druckform sowie der Druckgeschwindigkeit das Modell ProJet 660Pro werden muss. Wir haben unseren 3D-Drucker dann noch zusätzlich um eine Absauganlage ergänzt, die wie eine umgedrehte Dunstabzugshaube aussieht und die entstehenden Gerüche und Dämpfe direkt nach außen leitet.
Mein Fazit:
Ist erst einmal die grundsätzliche Entscheidung für ein Investment in den professionellen 3D-Druckbereich gefallen – und das liegt bei unserem Professional Printer doch im oberen fünfstelligen Bereich –, kann es ganz schnell gehen. Zumal die Lieferzeiten der 3D-Drucker in der Regel recht kurz sind. In unserem Fall konnte die Maschine innerhalb nur vier Wochen über den deutschen Distributor geliefert werden.
Hier finden Sie alle weiteren bisher veröffentlichten Beiträge der Serie:
- Teil 0 „Einführung“: Aus dem Nähkästchen geplaudert! Erfahrungen einer frischgebackenen 3D-Druckerei.
- Teil 2: Vom “Plug” zum “Play” ODER: Was da noch so alles dazwischen liegt.
- Teil 3: „Gut Ding will Weile haben“ ODER: Warum der Prozess nach dem Druck noch nicht zu Ende ist!
- Teil 4: “Der Teufel steckt im Detail” ODER: Warum eine tolle Hardware nur die halbe Miete ist.
- Teil 5: „Planung ist das halbe Leben“ ODER: Wie Rahmenbedingungen, Arbeitsschritte und Zeitvorgaben zu einem optimalen Workflow führen.
- Teil 6: „Ende gut, alles gut!“ ODER: Über welche Stolpersteine man nachher nur noch lächeln kann.